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Es ist die Einweihungsfeier der „Box“. Die “Box”, 30 qm groß und aus zwei ehemaligen Baucontainern konstruiert, ist unser vielseitiger neuer Raum für Kinder und Jugendliche im Garten des Mehrgenerationenhauses. 

Für die Einweihung gibt es Basteltische, Spiele und kleine Geschenke für die Kinder. Die Kinder sehen die Box und strahlen: „Wir haben endlich wieder einen eigenen Raum! Lasst uns mal reingucken, was es dort gibt. Oh, schau mal, da sind neue Spiele.” Zwei Kinder schmeißen sich auf die Sitzsäcke. Das ist genau, was unser Team sich gewünscht hat: einen Ort an dem sich die Kinder wohlfühlen, entspannen und toben können. Aber nicht nur das. 

Zwei Stunden pro Tag wird hier gemeinsam gelernt und zwar hochkonzentriert. Für viele unserer jungen Besucher:innen ist so viel Ruhe alles andere als selbstverständlich. Ein Großteil der Familien lebt auf sehr engem Raum und es ist eine Seltenheit, dass Kinder ihr eigenes Zimmer haben. Der 8-jährige Fatih* zum Beispiel ist sehr erleichtert: “Endlich habe ich einen Platz, wo ich in Ruhe Hausaufgaben machen kann. Zuhause schreit immer mein kleiner Bruder neben mir.” In der „Box“ hat er nicht nur die Ruhe, sondern auch Unterstützung von Murat, Sirryna und Lisa. Ihres Zeichens, Erzieher, Auszubildende und Sozialpädagogin, helfen sie bei Fragen zu Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitung. Mal geht es um gleichschenklige Dreiecke, ein andermal werden Kommaregeln diskutiert.  

Ebenso engagiert wie Hausaufgaben gemacht werden, wird auch “hart gechillt”. Sirryna, 22, ehemals selbst jugendliche Besucherin des Nachbarschaftshauses, leitet eines der Angebote, die “Ladies Area 36”, ein Treffen für ab 14-jährige Mädchen. “Die Nachthimmel-Beleuchtung ist ein muss!” lacht Sirryna. “Bei schummrigem Licht wird der neueste Klatsch ausgetauscht, familiäre Situationen mit viel Anteilnahme besprochen und sich fürs nächste Wochenende verabredet.” 

Wie gemütlich es in der Box ist, hat sich bereits herumgesprochen. „Seitdem wir die Box haben kommen regelmäßig auch neue Kinder und Jugendliche,“ freut sich Murat, Mitverantwortlicher des Offenen Kinderbereichs.  “Wir möchten diesen Ort so vielen jungen Menschen wie möglich zugänglich machen, denn an einem Brennpunkt wie dem Wassertorkiez bietet die Box einen sicheren Rückzugsort. Hier können sie sich ausruhen und sie selbst sein, hier haben sie ein zweites Wohnzimmer.”

  *Name geändert

Fotos: Mike Bielski