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Mehr Empowerment für junge Frauen!

12.10.23

Jeden Dienstagabend gehört das Café des Mehrgenerationenhauses der „Ladies Area 36“, die sich zum gemeinsamen Kochen und Quatschen trifft. Bereits seit zwei Jahren bietet das Projekt einen geschützten Raum im Kiez, in dem sich junge Frauen und Mädchen zwischen 14 und 21 Jahren unter der Leitung unserer Kollegin Sirryna austauschen, gemeinsame Ausflüge planen und sich gegenseitig empowern.

Sirryna, die bereits als Kind täglich das MGH besuchte und im Kiez aufwuchs, erinnert sich, dass „es schon immer gemischte Projekte oder Projekte für Jungs im Kiez gab“. Eigene Räume für Mädchen und junge Frauen hätte sie jedoch nicht wirklich gesehen. Während ihres Praktikums in der offenen Kinder- und Jugendarbeit des Mehrgenerationenhauses bemerkte sie, dass sich die Mädchen ihr gegenüber mehr anvertrauten. Da entschließt sie sich, 2021 das Projekt ins Leben zu rufen. Im August 2022 bekommt Sirryna Unterstützung von Rayana (Outreach 361) und die „Ladies Area 36“ wächst. Sie freuen sich, denn „es ist das erste Mal, dass die jungen Frauen und Mädchen in einem Projekt so sind, wie sie sein wollen und mitentscheiden können. Ganz ohne die männliche Energie, die sonst viel Raum einnimmt“. Da die Gruppenmitglieder aus Familien mit Migrationshintergrund kommen, sind sie außerdem glücklich, in Sirryna und Rayana zwei Ansprechpersonen gefunden zu haben, die ihre Sorgen und Wünsche gut nachvollziehen können.

Mit der „Ladies Area“ organisieren sie gemeinsam Ausflüge, wie z.B. einen Tag im Tropical Island, eine Runde Lasertag oder ein Besuch in der Keramikwerkstatt. Im Moment plant die Gruppe sogar eine gemeinsame Reise, für die sie selbst die Ziele heraussuchen, Fahrten und Unterkünfte buchen. Alle Ausflüge werden von den jungen Frauen und Mädchen gemeinsam entschieden. Durch den Waffelverkauf auf Jubiläumsfeiern oder Henna-Angeboten sammeln sie immer noch etwas extra Geld für ihre Unternehmungen. Sirrynas Augen strahlen, als sie erzählt, wie sehr sich die Gruppe entwickelt hat: „Die Mädchen waren vorher sehr schüchtern und zurückhaltend. Sie wussten noch nicht viel über Empowerment, Feminismus und Frauenpower“. Der Unterschied zu jetzt wäre groß. Die Mitglieder der „Ladies Area“ seien viel selbstbewusster und selbstsicherer geworden. Sie unterstützen sich bei Problemen und bestärken sich gegenseitig. Eins der Mädchen entdeckte beim Besuch der Keramikwerkstatt ihre Vorliebe und ihr Talent fürs Verzieren und Zeichnen, das sie jetzt weiter ausbauen möchte.

In gemischten Gruppen achteten sie zudem früher viel darauf, wie sie von den Jungs wahrgenommen wurden. Beim letzten Kletterausflug, lacht Sirryna, „war eine verrutschte Hose oder eine zerzauste Frisur nicht mehr wichtig“. Die jungen Frauen der „Ladies Area“ gingen sogar voraus, bewältigten gemeinsam schwere Abschnitte und halfen auch den Jungs beim Klettern.

Die Gruppe ist offen für junge Frauen und Mädchen aus dem Kiez bis zum 21. Lebensjahr.

Ein Beitrag von Anna Anger